Moore spielen eine bedeutende Rolle im Klimaschutz, da sie große Mengen Kohlenstoff speichern. Sie sind jedoch auch häufig Gegenstand landwirtschaftlicher Nutzung, was zu Konflikten führen kann, da die Entwässerung von Mooren zur Freisetzung von Treibhausgasen führt. Die ANK-Maßnahme „Moor“ bezieht sich auf die „Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen“ in Deutschland, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union durchgeführt werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, die umweltfreundlich sind und zum Schutz des Klimas beitragen. Konkret bezieht sich die ANK-Maßnahme „Moor“ auf spezielle Programme und Förderungen, die darauf abzielen, Moorflächen zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften. Hier sind die wesentlichen Aspekte der ANK-Maßnahme „Moor“:
Ziel der ANK-Maßnahme „Moor“
- Klimaschutz: Moore sind bedeutende Kohlenstoffspeicher. Die ANK-Maßnahme zielt darauf ab, diese Kohlenstoffspeicher zu erhalten und weitere Treibhausgasemissionen durch die Wiedervernässung und den Schutz von Mooren zu verhindern.
- Biodiversität: Schutz der typischen Flora und Fauna von Moorgebieten. Intakte Moore bieten Lebensraum für spezialisierte Arten und tragen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei.
- Wasserrückhalt und Hochwasserschutz: Wiedervernässte Moore können Wasser speichern und so zur Regulierung des Wasserhaushalts beitragen, was Hochwasserereignisse abmildern kann.
Förderung und Anreize
Finanzielle Unterstützung: Landwirte und Bewirtschafter von Moorflächen können finanzielle Anreize und Förderungen erhalten, wenn sie ihre Flächen nach den Vorgaben der ANK-Maßnahme bewirtschaften. Diese Anreize sollen die wirtschaftlichen Nachteile ausgleichen, die durch die Umstellung auf moorschonende Bewirtschaftung entstehen könnten.
Beratung und Schulung: Landwirte erhalten Zugang zu Beratung und Schulungsmaßnahmen, um nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden zu erlernen und umzusetzen.
Bewirtschaftungsmaßnahmen
- Vermeidung von Entwässerung: Die ANK-Maßnahme fördert die Einstellung der Entwässerung und die Erhaltung hoher Wasserstände, um die Torfzersetzung zu minimieren und die Freisetzung von CO2 zu verhindern.
- Wiedervernässung: Maßnahmen zur Wiedervernässung von entwässerten Moorflächen, um den ursprünglichen Wasserstand wiederherzustellen und so die Kohlenstoffspeicherung zu unterstützen.
- Extensive Bewirtschaftung: Förderung extensiver Beweidung und Nutzung, die die Moorökosysteme nicht beeinträchtigt. Dazu gehören auch spezifische Anforderungen an die Düngung und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, um Nährstoffeinträge und chemische Belastungen zu minimieren.
Paludikultur als nachhaltige Nutzung
- Nasse Landwirtschaft: Die ANK-Maßnahme „Moor“ unterstützt auch die Entwicklung und Umsetzung von Paludikultur, also der Nutzung nasser Moorflächen für die Produktion von Biomasse, die beispielsweise als Baustoffe, Energiepflanzen oder in der Papierherstellung verwendet werden können.
- Pflanzenarten: Anbau von Arten wie Schilf, Rohrkolben, Torfmoos oder Seggen, die in nassen Bedingungen gedeihen und keine Entwässerung erfordern.
Die ANK-Maßnahme „Moor“ ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Landnutzung, die Klimaschutz, Biodiversität und wirtschaftliche Interessen miteinander in Einklang bringt. Durch die Förderung moorschonender Bewirtschaftung und die Entwicklung innovativer Nutzungsformen können die wertvollen Ökosystemleistungen der Moore langfristig gesichert werden.